Sonntag, 7. Juni 2009

Weihnachten in Bangalore

Es gibt Momente im Leben, die fühlen sich genau so an wie Weihnachten als Kind: Wenn der Duft von Keksen, Kerzen und Karpfen (ok, der Karpfen wird hier jetzt nur angeführt, weil er auch mit „K“ beginnt) und die Vorfreude auf Geschenke, Überraschungen und Zuckerschock ganz spezielle Glücksgefühle auslösen.

Genau das ist heute passiert im Supermarkt „Nilgiris“.

Seit Wochen klappern wir sämtliche Geschäfte weit über unseren normalen Aktionsradius ab, um endlich wieder an den wirklich fantastischen Auroville-Käse zu kommen (weichsel.blogspot.com berichtete). Nun gibt das indische Essen natürlich eh genug her, was Vielfalt und Reichhaltigkeit angeht. Die Sache ist aber die, dass wir noch eine allerletzte Flasche großartigen burgenländischen Wein haben und wir die in gebührender kulinarischer Begleitung endlich öffnen wollen.

Völlig erwartungslos näherte ich mich heute also zum x-ten mal in den letzten Wochen dem Kühlregal bei Nilgiris und – da war er! Mein Herz schlug schneller, Schweiß auf meiner Stirn, ein leichtes Zittern meiner Hände beim ersten Griff danach verriet meine Aufregung: Der Auroville-Käse ist zurück! Ich hab mich schnell umgesehen, ob mich auch niemand zu genau beobachtet und hab etwa 2/3 der Bestände verstohlen (so weit möglich bei der Aufregung und Gier) in mein Einkaufskörbchen geschaufelt. Ich hab mich plötzlich gefragt ob in Indien auch Sätze wie „wird nur in Haushaltsmengen abgegeben“ üblich sind und angewandt werden. Zur Tarnung meines Hamsterkaufes hab ich noch ein bisschen Grünzeugs, Samosas und ein paar von den geliebten Himalaya-Pflegeprodukten gekauft.

An der Kasse half das aber auch garnichts mehr: Die fassungslosen Blicke der Angestellten ließen mich erröten, die Rechnung (allein für Käse) über 2000 Rupien tat den Rest.

Ja, und heute Abend/Nacht gibt es pünktlich zu den ersten Hochrechnungen der EU-Wahl unser letztes Flascherl Wein.
Liebe WählerInnen in Österreich: Ich hoffe das Wahlergebnis wird diesem Anlass zumindest ein bisschen gerecht, unsere Erwartungen sind realistischerweise ohnehin nicht groß! Reißts Euch zamm!

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