
Die Organisatoren der jährlichen indischen Microfinance-Konferenz in Delhi waren stolz, dass Yunus zugesagt hat. Denn er ist wohl mehr als ein Publikumsmagnet: Menschen verehren ihn, verdanken ihm viel und entsprechend begegnen sie Yunus auch: Sie berühren etwa seine Füße, was eine Form ist Respekt zu zeigen. Sie umzingeln ihn um ihm die Hand zu schütteln oder ein Foto mit ihm zu machen. Anfangs hab ich das doch recht befremdend gefunden, aber bei einer näheren Betrachtung des ganzen Konzepts und der Ergebnisse wird schnell klar: Mikrofinanz-Institutionen kümmern sich meist um Menschen, die sonst nicht einmal ignoriert werden.
Er ist also der Star auf der Konferenz und ich hab einen Interviewtermin mit ihm. Hieß es zuerst. Schließlich soll ich doch gemeinsam mit Ayesha und Vikash von Microfinance Focus dann den Konferenz-Report erstellen und da wären ein paar Wortspenden von Yunus schon ein netter Aufputz. Dann stellte sich heraus, dass natürlich keineswegs irgendwas wirklich ausgemacht ist bezüglich Interview. Naja, letztendlich hat es doch noch funktioniert, wenn auch unter widrigen Bedingungen, viel Gedränge, einem hohen Lärmpegel und massig Unterbrechungen. Also eine sehr indische Vorgehensweise.

Wer das Interview lesen möchte kann das gern tun, und zwar in der aktuellen Ausgabe der Furche: „Wir haben viele Krisen“. Zusätzlich gibt es dort übrigens auch noch einen exzellenten Beitrag zu den derzeit stattfindenden Parlamentswahlen in Indien :-)
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