Dienstag, 17. Februar 2009

Customer Support in der IT-Stadt Bangalore

Als einfache Konsumentin und Benutzerin eines Spielzeug-Laptops (also, dieses fancy Acer Aspire One Netbook) und ohne jegliches Fachwissen wie derartige Produkte funktionieren (ich möchte darauf arbeiten und sie nicht verstehen), freu ich mich bei Nicht-Funktionieren natürlich über globale Marken mit global verbreiteter Software und globalen Kundendiensten in einer IT-Stadt wie Bangalore. Globalisierung rules! Dachte ich.
Die Realität sieht leider anders aus: Der Acer Aspire One will nicht mehr wirklich und schon garnicht ins Internet. Naja, Arbeit ohne Internet ist ohnehin schwierig, die Situation verschärft sich aber dramatisch wenn beinahe tägliche Koordination mit Menschen auf drei Kontinenten ansteht.
Aber nachdem ich mich im Herzen des Silicon Valleys Asiens befinde kann das ja wohl kein Problem sein. Und so ein offizieller Acer Customer Support wird wohl alles wieder schnell richten. Wenn man ihn erst mal findet, denn Indien kann zwar Menschen auf den Mond schiessen, aber kein vernünftiges Adresssystem etablieren. Beim zweiten Versuch hab ich das Kundenzentrum aber gefunden, wenngleich die Verwunderung über den Weg dorthin und die Räumlichkeiten groß war. Hätte ich mir doch etwas repräsentativer vorgestellt.
Von Linux (womit mein Netbook läuft) haben die Leute vor Ort leider noch nie was gehört, da wurde gleich mal ein anderer Experte gerufen. Nach kurzer Beratung willigte ich sofort ein, dass ich gern auch mit Windows XP arbeite. Hauptsache das Ding läuft wieder. Dem Fachmann vor Ort war auch sofort klar, dass eine illegale Version wohl reicht - am nächsten Tag könnte ich mein Arbeitstier wieder abholen. Kostenpunkt 500 Rupees (= 8 Euro).

Heute hat sich herausgestellt, dass mein europäisches Produkt doch ein ganz anderes sei als die indischen, aber irgendwie könnten sie wahrscheinlich auch die von mir benutzte Linux-Version auftreiben. Hätt ich in Österreich natürlich herumliegen und ist offensichtlich auch leicht herunterzuladen. Aber zu spät: Mein Netbook ist schon in den Fängen des Kundenservice.
Man darf gespannt sein. Ich bin erst mal im Zwangsurlaub was nur bedingt witzig ist, da ich doch einige Arbeiten zugesagt habe.

Ziemlich indisch gehts da zu jedenfalls, beim Global Player Acer.

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