Dienstag, 18. November 2008

Weekend Break


Als die Briten Indien kolonialisierten war ihnen auch schnell klar, dass die Hitze schon recht anstrengend ist. Deswegen schätzten sie auch Bangalore, das immerhin auf 900 m Seehöhe liegt. Das war vielen aber immer noch zu heiß, weswegen sie sich gern in noch höher gelegenen Bergdörfern niederließen – die Geburt der „Hill Stations“. Heute sind das beliebte Ausflugsziele um den Großstädten kurz zu entkommen.

Wir machten uns auf den Weg nach Yercaud, angelockt durch Beschreibungen wie „orange- and cofffee-flavoured Hills, 1 500 m above sea level“. Vier Stunden Zug und eine Stunde Autofahrt von Bangalore entfernt gab es also endlich mal wieder Ruhe und freies Durchatmen für uns. Lange Spaziergänge, Wasserfall, Kaffee- und Orangenplantagen und jede Menge Affen...
Dazu kommt noch, dass überall Sträucher, Bäume und Blumen blühen und alles duftet. Das Städtchen Yercaud ist dafür ziemlich uninteressant und vor allem enttäuschend, was das kulinarische Angebot betrifft. Jedem Klischee entsprechend sind wir deshalb abends entweder in das koloniale Lake Forest Hotel (siehe Foto unten) zum Essen oder ins Grand Palace Hotel, das abgehoben auf einem der Hügel thront.
Untertags haben wir von diversen Straßenhändlern Obst oder auch zum Beispiel frittierte Chilis (Mirchi Bhajji) gekauft. Anfangs waren wir ja noch etwas skeptisch da diese Straßenstände nicht unbedingt europäischen Hygienevorstellungen entsprechen. Aber eigentlich spricht nichts dagegen so etwas zu essen. Ganze Inder sind wir aber in kulinarischen Dingen noch nicht, denn die Ananas-Spalten essen wir nach wie vor doch lieber ohne Chili-Salz.

Die geernteten Kaffeebohnen werden in Yercaud und Umgebung zwar gleich vor Ort getrocknet, offensichtlich aber nicht dort geröstet. Jedenfalls war es unmöglich ein Päckchen Kaffeebohnen zu erstehen. Espresso-Maschinen gibt es in solchen Gegenden sowieso überhaupt nicht aber der Filterkaffee schmeckt dafür fantastisch. Das dürfte aber in erster Linie an der Milch liegen, die einen sehr hohen Fettgehalt hat.

Lessons learned: Ein ähnlicher Ausflug muss bald wieder her, nächstes mal mit etwas besseren Quartier. Erläuterungen dazu gibt es hier nicht, sonst heissts noch da wird auf Indien geschimpft.

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